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Gemeinsame Erklärung von über 20 Organisationen für Saatgut-Vielfalt in der EU

Eine Koalition von über 20 Organisationen für Saatgut-Vielfalt aus mehr als 12 Staaten der EU von Irland bis Griechenland, von Portugal bis Lettland hat zur heutigen Konferenz der EU-Organe über das Maßnahmenpaket „smarter rules for safer food“ eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben.

Darin nimmt diese Koalition im Wesentlichen die Erklärung der Kampagne für Saatgut-Souveränität vom 4. Juni auf. Die Kampagne hatte unter dem Titel „Jubelruf der Saatgutindustrie – Ein Warnsignal für Vielfalts-Saatgut!“ ein Schreiben der Lobbyagentur der Saatgutindustrie ESA (Europan Seed Association) kritisiert und eigene Forderungen in Bezug auf den Saatgutmarkt formuliert.

http://www.saatgutkampagne.org/PDF/PE_Saatgutkampagne_Jubelruf_der_Industrielobby_ESA_2013-06-04.pdf

Die Schlussfolgerung der Erklärung vom 4. Juni: „Man braucht keine derart restriktive und bürokratische Gesetzgebung um qualitätsvolles und gesundes Saatgut zu erzeugen, auch die Saatgutindustrie nicht! Dass die ESA dieses Gesetzeswerk begrüßt, zeigt aber, wie wenig sicher sie sich des von ihr angebotenen Saatgutes ist. Sie hat Angst vor dem freien Wettbewerb mit bäuerlichem, ökologischem und Vielfalts-Saatgut. Die ESA fordert die restriktive und bürokratische Gesetzgebung, weil die Bürokratielasten nur von Saatgut-Konzernen mit einer erheblichen Größe und einem großen Absatzvolumen an Saatgut pro Sorte zu bewältigen sind! So fördert der Gesetzesvorschlag die ohnehin besorgniserregende Konzentration im Saatgutmarkt.“

 

Im gemeinsamen Standpunkt heißt es „In summary, you do not need such a restrictive and bureaucratic legislation to produce seed of high quality, even the seed industry does not need that, do they? The fact that ESA demands restricted market access, only for their own category of varieties, shows how insecure they are with regard to market success of such seeds. It seems that ESA is afraid of free competition with farmers' varieties, with varieties bred for organic farming, and with diversity varieties – even though these varieties comprise only a small part of the seed market. ESA demands a bureaucratic legislation, because the administrative burdens can only be covered by multinationals with huge seed sales volumes or, simply, enough financial means. The proposed PRM legislation is strengthening the already extreme high concentration in the seed market. “

 

Über diesen gemeinsamen Standpunkt wurden im Vorfeld der heutigen Konferenz verschiedene Mitglieder des EU-Parlamentes informiert, u.a. deutsche Angeordnete des Landwirtschaftsausschusses und des Umweltausschusses.

Andreas Riekeberg für die
Kampagne für Saatgut-Souveränität



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by Dr. Radut