Wie jedes Jahr seit 2011 mobilisieren VerbraucherInnen, ErzeugerInnen und ProsumentInnen parallel zur "grünen Woche" zum Protest gegen die Agrarindustrie.
Los geht die Großdemo mit einer Auftaktkundgebung ab 11:00 Uhr am Hauptbahnhof in Berlin – Bereits ab 8:30 Uhr rollt eine Trekker-Demo zur Agrarministerkonferenz (AMK).
Unter dem Motto „Die Zukunft der tierischen Erzeugung gestalten – nachhaltig, verantwortungsbewusst, leistungsfähig“ findet zugleich das "Global Forum for Food and Agriculture" (GFFA) statt, bei dem AnhängerInnen von Bauernverband und Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie internationale Akteure aus "Politik, Ernährungsindustrie und Zivilgesellschaft" bereits zum 10. mal nach Berlin einladen. Auch hier werden Proteste erwartet.
Wir haben es immer noch satt! Auf die Straße am 20. Januar! Der Agrarindustrie die Stirn bieten !
Gegen Glyphosat, Gentechnik und Lebensmittelverschwendung
Die Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), im Alleingang und gegen das Veto der Umweltministerin den Weg für fünf weitere Jahre Glyphosat in Europa frei zu machen, macht uns wütend. Wir haben es satt! Glyphosat ist gesundheitsschädlich, es zerstört die Artenvielfalt und wird zu tausenden Tonnen jährlich auf die Felder gespritzt. Rund um den Zulassungsprozess gibt es seit Jahren einen Skandal nach dem anderen. Und die entscheidende Stimme für die Erneuerung der Zulassung kommt aus Deutschland, von einem geschäftsführenden Minister und unter Verstoß gegen die Geschäftsführung der Regierung. Wir haben es wirklich satt.
Es ist nicht nur Glyphosat
Landgrabbing, Massentierhaltung, der Klimawandel und das Insektensterben sind keine Nischenthemen. Sie sind eine Gefahr für unsere Zukunft. Die industrielle Landwirtschaft ist global auf dem Vormarsch und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Es ist bekannt, wo die Probleme liegen und was zu tun ist. Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland will eine andere Agrarpolitik: Regionale Versorgung, ökologische Landwirtschaft und bäuerliche Strukturen. Doch es passiert nichts.
Unsere Nachbarländer zeigen uns, dass es anders geht
Frankreich verbietet nicht nur Glyphosat, sondern auch acht Wirkstoffe aus der Gruppe der Neonicotinoide. Diese Stoffe sind ein wichtiger Grund für das Insektensterben. In Österreich ist der Anteil der Bio-Landwirtschaft dreimal so groß wie in Deutschland. Die Niederlande haben deutlich strengere Vorschriften für Tierschutz und gegen Antibiotika in der Tierhaltung. Die kommende Bundesregierung muss etwas tun und endlich eine Agrarwende einleiten!