Am 17. April 1996 protestierten 1.500 Bäuerinnen und Bauern der Bewegung der landlosen Landarbeiter*innen (MST) in Brasilien. Sie besetzten und blockierten eine Autobahn im Amazonas mit der Absicht für eine solidarische Agrarreform Druck auf die Regierungen auszuüben. Der Ort erlangte durch die staatliche Niederschlagung des Protestes traurige Berühmtheit - 22 Menschen wurden an diesem Tag von der Militärpolizei getötet und 69 zum Teil schwerverletzt. Die eingesetzten Militärpolizisten feuerten Tränengas und scharfe Munition aus Maschinengewehren auf die Demonstrant*innen und setzten damit das Interesse der Großgrundbesitzer und Kapitalist*innen durch. Der 17. April wurde zum globalen Aktionstag der kleinbäuer- lichen Kämpfe des Netzwerks Vía Campesina.
Wir wollen die Kämpfe der Kleinbäuer*innen an diesem Tag auch in Freiburg ins öffentliche Bewusstsein rücken. Denn das weltweite Diktat der Agro-Industriellen und die Verneinung solidarischer Globalisierung geht uns alle an.
Wie jedes Jahr wollen wir die Kämpfe der Kleinbäuer*innen an diesem Tag ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dies tut auch in der AlNatura-Clean-City Freiburg Not. Denn nicht nur befinden wir uns am Oberrhein in einem viel zu wenig beachteten und schöngewaschenen Zentrum der Agrarindustrie-Krise – Auch ist es wichtig zu begreifen, dass diese Krise nicht durch grünen Konsum, Jutetaschen und Hanfdämmung aus fairem Handel zu lösen ist. Wir gedenken denjenigen die Widerstand geleistet haben und solidarisieren uns mit allen, die heute kleinbäuerliche Kämpfe ausfechten.
Konkret wird es an dem Tag eine kleine Aktion auf dem Stühlingermarkt geben. Nachmittags um 17:30 Uhr geht es auf dem Platz der alten Synagoge weiter mit einer Kundgebung, mobiler Saatgutbörse und einem Quiz zu kleinbäuerlichen Herausforderungen. Ab 19:00 Uhr gibt es Vokü und ab 20:30 Uhr Open-Air Kino im Stühlinger Park.
Kommt zahlreich,macht mit, hört zu, tragt weiter - eine andere Landwirtschaft ist möglich!