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Tag des kleinbäuerlichen Widerstands im Stühlinger Kirchplatz

Letzten Sonntag hat eine Gruppe von Leuten aus landwirtschaftlichen Kontexten den Tag des Kleinbäuerlichen Widerstands nach Freiburg gebracht, genauer gesagt in den Stühlinger Park. Bei feinstem Wetter wurden leckere Gemüseburger gebraten und Limo gesüppelt, Saatgut geschätzt, sich ausgetauscht und den spannenden und bewegenden Redebeiträgen gelauscht. Für alle die es verpasst haben gibt's diesen Rückblick.

Der 17. April, an dem sich das Massaker von Eldorado dos Carajás nun zum 26. mal jährt, ist das Tag des Kleinbäuerlichen Widerstands. La via Campesina, das internationale Bündnis von Kleinbäuer*innen und Landarbeiter*innen, ruft an diesem Tag zu Aktionen auf, um den Menschen zu gedenken, die beim Massaker von getötet wurden, und um auf ihre Kämpfe gegen Unterdrückung und für Ernährungssouveränität und Menschenwürde aufmerksam zu machen.

Es wurde der Aufruf von La via Campesina verlesen, worin die Forderungen, Ziele und Perspektiven des Bündnisses benannt werden. Ihr findet die englische, spanische oder französische Version auf www.viacampesina.org.

Es wurde auch über die prekären Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft gesprochen, die für migrantisierte Menschen nochmal prekärer ausfallen und teilweise Formen von Entrechtung annehmen. Der Redebeitrag erzählt von der Ausbeutung von Saisonarbeiter*innen hier und in Teilen Südeuropas. Ihr findet den Text hier.

Außerdem gab es einen schön pöbeligen Beitrag, der die patriarchale Lebens- und Arbeitswelt in der Landwirtschaft offen gelegt hat, mit der sich FLINTA-Personen konfrontiert sehen: Wer fährt Trecker, wer zieht die Lämmchen auf? Wem gehört der Betrieb, und wer hält im Hintergrund alles am Laufen und steht am Ende mit der miesesten Rente da? Wer geht zum Treffen des Bauernverbands? Der Bauer oder die Bäuerin? Diese Verhältnisse gehören mal ordentlich durch den Mixer gedreht.

Ein ebenfalls sehr aufrüttelnder Redebeitrag handelte von der Kapitalisierung von Saatgut durch produzierende Unternehmen, die Patente auf ihr nicht vermehrbares F1-Saatgut anmelden und daraus Gewinn schlagen. Damit euch der Lesestoff heute nicht erschlägt, könnt ihr diese beiden Redebeiträge in den kommenden Newslettern finden.

Zudem konnten wir zwei Radiobeiträgen lauschen:

Über die Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine auf den Weizenexport und die dadurch entstehende Preissteigerung in Ländern wie z.B. Ägypten, nachzuhören bei Radio Dreyeckland:

Und ein sehr spannendes Interview mit Anastasiya, einer Kleinbäuer*in und Aktivistin aus der Zentral-Ukraine über die aktuelle Situation in der Landwirtschaft. Wer die Initiative in der Ukraine finanziell unterstützen möchte kann gerne hier spenden.

Das Kino musste leider aufgrund technischer Probleme ausfallen, aber kein Problem. Die sehr sehenswerten Filme, die eigentlich gezeigt werden sollten, findet ihr auf Youtube und könnt sie euch bequem zuhause reinziehen: „Tomaten und Profitgier“ |  LGBT Sem Terra: o amor faz revolução“

 

Bilder: 


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by Dr. Radut